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Veranstaltungsserie Veranstaltungsserie: Die Tochter des Sargmachers (ab 9 Jahren)

Die Tochter des Sargmachers (ab 9 Jahren)

1. November 2020 um 18:00 bis 19:00

Nur mit Vorbestellung!

Eine Geschichte über Fortgehen, Dableiben und die Kraft der Erinnerung

Ausgezeichnet mit dem Kölner Kinder- und Jugendtheaterpreis 2007

Heddas Vater war Schreiner, Sargmacher und Musiker. Hedda macht auch Musik. Und sie erzählt gerne, am liebsten Geschichten von Toten. Dann lädt sie die Kinder aus der Nachbarschaft zu sich ein auf den alten Dachboden. Dort verwahrt sie ihre Geschichten, hütet jede wie einen Schatz. In die alten Zigarrenkisten, die sie von ihrem Großvater geerbt hat, hat sie die Erinnerungen an Menschen und Tiere gelegt. Und jedes Mal, wenn sie eine Kiste öffnet, erstehen sie vor unseren Augen als wären sie noch lebendig. Doch Hedda stellt auch Fragen: Warum muss ich sterben? Was kommt nach dem Tod? Werde ich als Kaninchen wiedergeboren? Viele Fragen, aber keine Antworten. „ Also muss ich sterben, um eine Antwort zu bekommen?“, fragt sie. Ein Stück zum Thema Tod. Über Fragen wie: „ Wo komme ich her? Wo gehe ich hin? Was ist, wenn ich mal nicht mehr bin?“

Regie: Matthias Weiland
Schauspiel: Hille Marks
Regieassistenz: Elisabeth Toré
Texte: Hille Marks, Elisabeth Toré, Matthias Weiland
Bühnenbild: Heinz Ahrweiler, José Incurrato
Kostüm: Sabine Kreiter
Technik: Klaus Jacobs
Plakat: Sabine Rixen
Graphik/Layout: CCC Werbeagentur

“Geschichten, zum Sterben schön

Hille Marks spielt Hedda in einer fulminanten Inszenierung unter der Leitung von Matthias Weiland in der CASAMAX. Ein Theaterstück für Kinder, in dem es nur ein Thema gibt : das Sterben. Dabei fließen mitunter die Tränen, weil es so lustig und so traurig zugeht.

Die Geschichten sind in schönen Zigarrenkisten versteckt, die typische Gegenstände für die jeweilige Person enthalten. Und Hille Marks spielt sie dann. Ein großartiges Erlebnis, weil Erzählen und Spielen vollkommen in einander aufgehen und für komplexe Zusammenhänge überraschende Bilder gefunden werden. Schauspiel, Puppenspiel, Tanz und Musik demonstrieren Theater mit all seiner sinnlichen und intellektuellen Kraft. Man hat den Eindruck, als seien die Bühnenerfahrungen eines ganzen Künstlerlebens in diese Inszenierung eingegangen. Die Erwachsenen sind erstaunt und die Kinder gebannt, denn die Geschichten besitzen Substanz, der Text ist klar und erhält seinen Charme in den Verwandlungen von einer Person zur anderen. Das Ganze ist in ein Bühnenbild gestellt, das intime Momente ebenso erlaubt wie Entdeckungen, von denen es so viele gibt, dass man das Stück eigentlich zweimal sehen muss.”

(Kölnische Rundschau, Montag, 19. November 2007)

“…Es gehört Mut dazu, wenn ein freies Theater sich dem Tabu-Thema dennoch widmet. Regisseur Matthias Weiland und Schauspielerin Hille Marks tun dies in dem selbst verfassten Stück “Die Tochter des Sagmachers” angenehm beiläufig. Das Sterben ist hier keine Tragödie, sondern eine mal herbe, mal komische Realität, mit der sich durchaus leben lässt. Und gestorben wird im Minutentakt -der kleine Bruder, der Opa, der Vater, der zweite Opa, der Hund, eine Möwe… alle treten ab, und jeder hat dabei seine Geschichte, die zuweilen traurig ist, aber nicht schrecklich. Wie gesagt, ein mutiges Stück und eines, das Mut macht. Sehenwert.”

(Kölner Stadt-Anzeiger, 16. Oktober 2007)

„Mourir, c’est partir“ hat der Schweizer Gesundheitsökonom Gerhard Kocher einmal gesagt.

In dem Stück „Die Tochter des Sargmachers“ verhält es sich eher umgekehrt: Hier verschwinden die Toten nicht einfach, sondern sie werden wieder lebendig — in der Vorstellung der Protagonistin! Sei es der Großvater, Arno, der Hund, oder sogar die als Strandgut gefundene Möwe — Hille Marks als des Sargmachers Tochter Hedda haucht all diesen bereits Verstorbenen Leben ein und erzählt ihre Geschichten.

Und das nicht aus dem Nähkästchen, sondern aus alten Zigarrenkisten. Jede Kiste offenbart durch ihren Inhalt eine eigene Geschichte, und alle Geschichten haben eines gemeinsam: den Tod und das Sterben! Wenn wir uns vor Augen führen, wie schwer es fällt, das tabuisierte Thema ‚Tod’ bzw. den Verlust durch Tod zu verbalisieren, dann haben wir es bei dem hier prämierten Stück von Regisseur Matthias Weiland und Schauspielerin Hille Marks mit einer Lösung zu tun, die perfekt gelungen ist.
Wir erleben im unentwegten Wechsel von Sterben und Lebendigwerden eine erfrischend originelle und dichte Aufführung, die Ernsthaftigkeit und Humor vereint. Verschiedene Spielebenen fließen ineinander, ergänzt durch ein ebenso abwechslungs-reiches wie unterhaltsames Einbeziehen von Musik. Das bis ins kleinste Detail durchdachte Bühnenbild – und es gibt viele Details — unterstreicht die Vielschichtigkeit der Inszenierung.
Nicht zuletzt die Wandlungsfähigkeit und Ausdruckskraft der Schauspielerin und ihr liebevoller Blick auf die Welt eröffnen diesem sensiblen Thema einen kindgerechten Zugang. Und am Ende hat jeder Zuschauer seinen ‚Himmel im Döschen’ — sei es durch die Erinnerung an liebe Verstorbene, einen melancholischen Gedanken oder die Erheiterung über die humorvolle Darbietung.

„Die Tochter des Sargmachers“ ist ein außergewöhnliches Stück, das sämtliche Facetten des Theaterspiels repräsentiert.
Liebe Lebenden, bevor auch Sie ‚den Löffel abgeben’, ‚über die Wupper gehen’, ‚das Zeitliche segnen’, ‚sich die Radieschen von unten ansehen’, ‚die Welt verlassen’, ‚über die Klinge springen’, ‚in die ewigen Jagdgründe eingehen’ oder einfach nur ‚ins Gras beißen’, sollten Sie sich dieses Stück ansehen, bevor es zu spät ist!

Jurymitglied Uli Türk

“Dass der Tod so lustig sein kann und so schön ausgestaltet. Wunderbar!!!”

“Heute Abend habe ich wieder einmal erlebt, dass es anrührend, traurig, weise und unheimlich ist, wenn der Tod einem zum “Freund” wird. Danke für mögliche Gefühle und Tränen – und für viel Gelächter…”

“Ich fand es am besten, wie eine einzelne Person so viele andere Personen verkörpern kann.”

“Es war sehr lehrreich und interessant, da die Fragen über den Tod unbeantwortete Fragen sind und uns alle interessieren, und dieses Theaterstück bringt uns ein wenig mehr zu den Antworten. Es sind viele über die man nach dem Stück nachdenkt.”

“Ein wunderbares Stück, es hat mich zu Tränen gerührt, ein Lächeln auf mein Gesicht gezaubert und mir geholfen, mich von meiner Tante zu verabschieden, die wir gestern beerdigt haben.”

“Ein tiefgründiges und sehr lebendiges Stück, das sich mit dem Tod auseinandersetzt – und mit dem Leben.”

Details

Datum:
1. November 2020
Zeit:
18:00 bis 19:00
Serien:
Veranstaltungskategorien:
,

Veranstaltungsort

CASAMAX Theater
Berrenrather Str. 177
Köln, 50937 Deutschland